Schrumpelig im nassen Glück

Verquollen wachen wir auf. Dafür genießen wir unser Frühstück mit den Füßen im Sand und dem Blick auf das türkisfarbene Meer. 

Nach dem Essen sollst du ruhn, oder tausend Schritte tun. Wir entscheiden uns für Letzteres, um nach einer Verdauungspause schnorcheln zu gehen.

Im Vergleich zum Zustand vor sechs Jahren, hat der Schiffsverkehr stark zugenommen. Schon ab neun Uhr treffen kleinere und größere Boote auf der Insel ein. Wobei Wochenende ist und es ab Montag wieder ruhiger werden sollte. 


Die Flut ist auf ihrem Höchststand. Ich sitze eine Stunde lang im seichten Wasser herum und bestaune die wundervolle Kulisse, bis ich schrumpelig bin. 
Ein großer, hoher Baum steht so nah am Meer, dass er sowohl den Strandliegen, als auch mir im Wasser genügend Schatten spendet, damit meine Haut unter der tropischen Sonne nicht verbrennt. 


Wasser um mich herum macht mich schrecklich glücklich; erst recht, wenn es so warm ist wie hier. Vor mich Hinschrumpeln ist wirklich das höchste der Gefühle. 

Wir machen uns auf den Weg zum Schnorcheln.


Dank der Flut arbeiten wir gegen einen Wasserwiderstand an, um bis zum Riff zu kommen. Die kleinen, gelb-blauen Fische, freuen sich, uns zu sehen. Sie beobachten uns in der Hoffnung, wir würden sie füttern, so, wie vermutlich viele, viele andere Touristen vor uns. 


Nach einer Pause gleiten wir wieder ins Meer, als sich dieses aufgrund einsetzender Ebbe wieder zurückzieht. Der Weg zum Schnorcheln ist leichter, wir werden geradezu dort hin gezogen. 

Bis wir mit unseren Bäuchen auf eine Sandbank aufsetzen. Es geht nicht mehr weiter. Der Wasserstand ist zu niedrig. Nach ein paar robbenartigen Bewegungen können wir aber weiter schnorcheln.  

Ausflugsboote halten am Riff und spucken Massen an orangenen Rettungswesten ins Meer. Darin stecken asiatische Touristen, die in der Mehrzahl Nichtschwimmer sind und daher die Weste als Lebensversicherung benötigen. Oft stehen sie auf den Korallen und brechen sie damit ab. 

Mein heutiges Highlight: eine Dame, die sich zusätzlich zur Rettungsweste an den Boots-Rettungsring klammert und mit dem Kopf durch dessen runde Öffnung ins Meer schaut. 

Wir sehen Clownfische in ihrer Anemone,

eine Gruppe Tintenfische,

mehrere große Stachelschweinfische (die heißen wirklich so),

eine Muräne, die beobachtend aus ihrer Unterkunft schaut 

und eine Koralle, die wirkt, als käme sie direkt aus der Muppetshow:

Abends liegt das Riff wieder trocken; naja fast, denn wie am Vortag setzt gegen 16:30 Uhr ein heftiges Gewitter ein. 

Wir essen im Hotel und freuen uns aufs Bett. 



Kommentare