Schildkröte, Waran, Hund, Kröte, Nashornvogel

Lautes Vogelgezwitscher setzt ein; oder eher: Geschrei, Gegrunze, Geschnalze und Aufstoßgeräusche. Die einheimischen Vögel machen ganz andere Töne als unsere kleinen Piepser zu Hause. Daher weiß ich, es ist sechs Uhr. Dann macht es einen Bums und raschelt. Irgend eines der größeren Viecher scheint auf unserem Hüttendach herumzuspringen. 

Ich bin froh, dass die Nacht vorbei ist. Schultern, Nacken, Rücken und auch der Rumpf haben wieder gebrannt und ich habe mich passend dazu herumgewälzt. Dazu kam leichte Übelkeit, weil auch Magen und Speiseröhre beteiligt waren. 

Aber, jetzt beginnt ein neuer Tag auf der Strandliege, die leider von unseren gefiederten Freunden mit einer Menge Kothäufchen und reifer Beeren dekoriert wurde. Ich kratze die Köttel ab und hoffe, heute mal nicht direkt von einem Haufen getroffen zu werden. 

Schon morgens um 7:20 Uhr liegt die Temperatur bei 32°C und 50% Luftfeuchtigkeit.
Im Schatten am Meer mit leichter Brise lässt es sich gut aushalten. Die Vögel und wir sind uns einig: Wir lieben die große Pappelfeige. 
Auch Buddha war schon ein Fan dieses Gewächses. Er soll unter einem Baum dieser Art die Erleuchtung erlangt haben. Darauf warten Simone und ich allerdings noch; bisher vergeblich.
Bei Flut schnorcheln wir ins Riff. Simone erklärt deutlich, sie wolle heute mal die rechte Seite besichtigen. Bekräftigend zeigt sie mit dem Arm auf die gewünschte Stelle. 

Mit dem Kopf im Wasser paddelt sie los; genau in die entgegengesetzte Richtung. Ich schaue staunend zu. Nach rund 200 Metern hält sie an und sucht mich. Ich zucke auf die Entfernung mit den Schultern. Sie schnorchelt mir schnell nach. Ich möchte wissen, ob sie zwischenzeitlich ihre Meinung geändert habe. Sie verneint. Sie habe sich lediglich (wieder einmal) verirrt. Mir ist es unbegreiflich, wie jemand so Schlaues mit Ingenieursstudium ohne jeglichen Orientierungssinn ausgestattet werden konnte und schüttele mal wieder staunend mit dem Kopf. 

Wir sehen viele bunte Korallen.
Manche sehen aus wie ein Schwamm.
Andere erinnern an ein Gehirn.
Als  Krönung begegnet uns eine große Schildkröte, die schnell das Weite sucht, als sie uns entdeckt.
Unser hoteleigener Waran macht ein Nickerchen am Teichstrand.
Wir essen ein letztes Mal im benachbarten Camping-Resort. Der Himmel schickt uns einen Regenbogen.
Vom Hotelhund verabschieden wir uns auch noch. Ein sehr entspannter, lieber Kerl. 
Und zum Abschluss hüpft noch die Hotelkröte vor unserer Terrasse vorbei.
Morgen früh werden wir um 6:30 Uhr von einem Longtailboot abgeholt. Wie es aussieht, ist dann Flut und wir müssen nicht weit durchs seichte Wasser bis zu unserem Transfer waten. 






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