Die Sache mit den Geisterhäuschen

Vor fast jedem Haus in Thailand steht ein kleineres Exemplar, ein sogenanntes Geisterhäuschen. Auch in Laos und Vietnam ist die Sitte weit verbreitet. 

Dieses hübsche Ding steht zum Beispiel neben dem Cannabis-Shop am Flughafen Don Muang:

Wikipedia sagt: "San Phra Phum ... sind meist kleine, im Einzelfall jedoch auch bis zur Größe eines Einfamilienhauses reichende Geisterhäuschen oder Geisterhäuser (Schreine für Naturgeister).

Geisterhäuschen werden errichtet, sobald ein Grundstück bebaut wird, um damit die Geister (Phra Phum), die das Gelände bewohnt haben, für den Verlust ihrer Heimat zu beschwichtigen und ihnen auf demselben Grundstück eine Ersatzheimstatt zu geben.

Geisterhäuschen für Privathäuser sehen oft aus wie miniaturisierte thailändische Tempelgebäude. Sie bestehen aus Holz oder Gips, stehen auf einem Pfahl oder erhöhten Sockel und sind mit menschlichen und tierischen Figuren, Kerzen und Opfergaben bestückt. Die Figuren sollen die Geister bzw. verstorbene Familienmitglieder darstellen oder als Tänzer für die Unterhaltung der Phra Phum sorgen.

Um sicherzustellen, dass der Geist seinen Schrein nicht alsbald wieder verlässt, muss dieser attraktiver gestaltet sein als das Hauptgebäude. Dazu werden in oder vor dem Geisterhaus im Allgemeinen regelmäßig Opfergaben deponiert. Die Bewohner des Geisterhäuschens erhalten so häufig Wasser oder Erfrischungsgetränke, zu besonderen Anlässen auch Alkohol, wie zum Beispiel Reiswein, und spätestens alle zwei Wochen werden den Geistern ObstReisSüßigkeiten oder ähnliche Gaben gereicht. Man kann die Geister auch anrufen, um sie für die Erfüllung eines Ereignisses zu bitten. Dies geschieht durch Anbeten und Beschwichtigen. Dabei sind unmittelbar zuvor irreguläre Gaben zu entrichten."

Das Geisterhäuschen des Nachbarhotels (Seven Seas Resort) bietet eine klassische Optik, ist mit bunten Blumen dekoriert und frischen Opfergaben gefüllt.

Ein zweites Geisterhäuschen betreibt das Hotel im nicht mehr so häufig genutzten Bereich an der Grenze zu unserer Unterkunft. Dort ist das Angebot für die Geister schon deutlich reduziert.

Das Häuschen des Hotels Mali Resort scheint eher dem sehr traditionellen Stil zu folgen. Als Getränk wird Erdbeerfanta angeboten. Geister mögen nämlich angeblich die Farbe Rot besonders.

"Unser" Hotelgeisterhäuschen mutet eher wie die schlichte Version des schwedischen Möbelhauses an. Es ist blau und als Opfergabe stehen darin lediglich zwei Gläser Wasser. Ob damit wohl asketische Geister beschwichtigt werden sollen?


Danach befragt, erklärt Genta, das sei ein muslimisches Geisterhäuschen. Sie hätte einige muslimische Mitarbeiter und für die Einweihung des Häuschens extra den Imam kommen lassen. 

Wir staunen. Der Glaube an diese Art von Naturgeister kommt ursprünglich aus vorbuddhistischer Zeit und aus Asien. Offenbar haben sogar andere Religionen diesen (Aber-?) Glauben für sich adaptiert. 

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