Baby, es gibt Reis!

Auf dem Weg nach Dubrovnik schickt uns unser Navi einen Umweg, um einen Exkurs nach Bosnien zu vermeiden. Extra dafür wurde eine moderne Brücke gebaut. Tja. 

Kurz vor der Brücke treffen sich ungemein viele Touristen zum Foto- und Pipistopp. Ich muss wirklich nötig und die Schlange an der Damentoilette ist lang. Einige Frauen nutzen die Herrentoilette und werden durchaus freundlich-verständnisvoll von den Männern empfangen. Ich treibe das Ganze auf die Spitze, schnappe mir meine Urinierhilfe, eine orange Plastikrinne, und stelle mich neben einen Herrn ans Pissoir. Er staunt mich an. Über die hüfthohe Abtrennung zwischen uns, zeige ich ihm stolz meine Pullerhilfe. 

Er grinst und erwidert auf Deutsch: "Toll, wenn denn nüscht in die Hose geht, wa?!" Ich versichere, dass das nicht passiert und bin innerhalb von Sekunden fertig. 

Unser neuer Gastgeber der Unterkunft, Toni, 15 Fahrminuten von Dubrovnik entfernt, schreibt mich an und möchte wissen, um welche Uhrzeit wir anreisen. Da ich wieder schlechten Internetempfang habe, rufe ich ihn einfach an; auf Kroatisch. 

Er erklärt, er habe auch ein Hostel in Dubrovnik, sei gerade vor Ort und habe einen kostenlosen Parkplatz für uns in der Stadt. Ich hätte doch ein deutsches Kennzeichen, oder?! Ich verneine und weise auf den Mietwagen hin. Simone gackert, als ich ihr davon erzähle. 

Mein deutscher Akzent ist also nicht zu überhören. 😎 Wir fahren zu der genannten Adresse. Alles klappt wie verabredet und der Vermieter hat uns einen Parkplatz reserviert. Zu Fuß gehen wir zur Altstadt und zur Festung. 

Dort geht es zu wie im Taubenschlag. Touristen aus aller Welt wuseln zu tausenden durcheinander. 

Wir besichtigen die alte Festung inkl. Stadtmauer.

Auf der Seite zum Meer ist blauer Himmel, über den Bergen brauen sich schwarze Wolken zusammen.


Die Dächer der Stadt leuchten rot in der Sonne.


Oben auf dem großen Turm der Festung stelle ich ein Foto meines ersten Dubrovnikbesuchs nach.


Nach dem Stadtrundgang sind wir platt und froh, nun zu unserer Unterkunft zu fahren. Leider ist weit und breit kein Restaurant in Sicht, weshalb wir ein Örtchen weiter landen. 

Baby, es gibt Reis!

Die Kellnerin bindet mir gegen meinen Willen ein Papierlätzchen um, als sie mir die schwarze Paella serviert. 

Da sie das vorher mit einem jungen, sexy Italiener gemacht hat, der auch schwarzen Reis gegessen hat, lasse ich es über mich ergehen und sage noch "Danke, Mama" zu ihr. Sie lacht.

Schwarze Paella mit Meeresfrüchten hieß das gleiche Gericht auf Mallorca. Hier nennen sie es schwarzes Risotto. Lecker. Simone hatte die passenden Farbgeber dazu auf ihrem Teller: Gegrillte Tintenfische.

Ich frage die Kassiererin eines Supermarktes, ob sie mit Leitungswasser ihren Kaffee kocht, weil wir evtl. eine Flasche Mineralwasser für diesen Zweck mitnehmen wollen. 

Kassiererin: "Klaro." Stille. Dann: "Aber, ich wohne auch nicht hier. Ich komme hier nur zur Arbeit hin. Und, ähhm, wir hatten ja kürzlich schlimme Unwetter. Dabei ist ja die ganze Kanalisation hochgekommen. Da habe ich schon bemerkt, dass die Leute mehr Mineralwasser gekauft haben. Aber, ihr könnt ruhig mit Leitungswasser euren Kaffee kochen."

Wir haben sofort eine Flasche Mineralwasser erworben. 🤣🙈

Abends sitzen wir auf der Terrasse unserer Unterkunft mit Blick aufs Meer. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff schiebt sich in unser Sichtfeld. Ich jedenfalls empfinde es als groß, weiß aber, dass es eher ein kleines Boot ist. 



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